Woher kommt die Bezeichnung "Quiz"?
Zu der Entstehung des Wortes "Quiz" gibt es unterschiedliche Theorien, deren
Wahrheitsgehalt jedoch sehr umstritten ist, da es für das Wort laut Oxford
English Dictionary bereits frühere Belege gibt. Ein Indiz für die Zweifel an der
Echtheit der Anekdote ist auch, dass die verschiedenen Quellen unterschiedliche
Vornamen des vorgeblichen Urhebers benutzen: John, Richard, James.
Ein irischer Theaterdirektor namens Daly hat demnach 1791 eine Wette
abgeschlossen, dass es ihm innerhalb eines Tages gelingen würde, ein neues Wort
in die englische Sprache einzuführen. Daraufhin begann er, überall in Dublin auf
Wände das Wort "Quiz" zu schreiben bzw. schreiben zu lassen. Es konnte keiner
etwas damit anfangen, aber alle sprachen über das Wort. Die Sache war eben ein
Quiz, ein Rätsel, und so ist es dann auch in den allgemeinen Sprachgebrauch
übergegangen. Die Wette hatte Daly damit natürlich gewonnen.
Eine andere Theorie besagt, dass das Wort "Quiz" vom englischen Wort question
(deutsch "Frage") kommt. Abgekürzt wurde question mit "ques", und später wurde
daraus "quis" und letztendlich "quiz".
Nach einer dritten Etymologie ging dem englischen Verb to quiz (befragen) die
Schreibweise quies voraus, die wahrscheinlich aus dem lateinischen Qui es? "Wer
bist du?" entlehnt ist.
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Das Quiz als Wettbewerb
__ANZEIGE300x250__Während beim Gewinnquiz in den Medien oder Gesellschaftsspielen praktisch
immer ein Glücksanteil eingebaut ist, etwa mit speziellen Feldern, die
Zusatzgewinne ermöglichen, Setzfragen, Jokern und Multiple-Choice, gab es schon
immer Versuche, Quiz nach dem reinen Leistungsprinzip zu spielen.
Im angelsächsischen Raum entstand in den 1950er Jahren das Radioquiz Brain of
Britain, 1970 das Fernsehquiz Mastermind für Einzelspieler. Daneben spielt bei
Universitätsquizzen seit den 1950er-Jahren das "Bowl"-Format für
Vierermannschaften eine große Rolle, bei dem man sich in sehr lange und schwere
Fragen mit Buzzer einklicken kann. Dies wird in den USA nicht mehr von großen
Sendern übertragen, der einstige Verband "College Bowl" konnte nicht gegen die
neuen maßgeblichen akademischen Verbände der National Academic Quiz Tournament
(NAQT) und der Academic Competition Federation (ACF) bestehen und gab 2008 auf.
Es gibt aber trotz solcher Umbrüche eine große Tradition.
In Großbritannien gibt es die in den 1960er Jahren nach US-Vorbild entstandene
University Challenge, die auch als Bowl ausgespielt wird und, was für das
Wettkampfquizen recht selten ist, von der BBC im Fernsehen übertragen wird.
In einigen europäischen Ländern gibt es außerhalb der Universitäten Ligen, in
denen Mannschaften ohne Buzzer, also nicht im Bowlformat, gegeneinander spielen.
So etwas gibt es nur in geographisch begrenzten Gebieten wie Belgien. Schon in
England gibt es keine gesamtenglische Liga, sondern lokale Ligen, von denen die
1990 entstandene "Quiz League of London" die mit Abstand angesehenste ist.
Die einfache Idee, nationale Meisterschaften im Einzel zu organisieren, kam
vergleichsweise spät auf, nämlich erst in den 1990er Jahren in Großbritannien
(damals BQA, heute BQC, British Quizzing Championship). Solche Meisterschaften
entstanden nach diesem Vorbild auch in Skandinavien, in Dänemark oder
Norwegen und Belgien. In Indien gibt es mit dem "Mahaquizzer" eine einer
Meisterschaft ähnliche Veranstaltung. 2011 wurde erstmals eine
Nordamerikameisterschaft mit Topstars wie Ken Jennings ausgespielt.
Im 21. Jahrhundert wurde der Weltverband IQA gegründet, und die Teilnehmerzahlen
der jährlich dezentral ausgetragenen Quizweltmeisterschaft (nur als Einzel
gespielt) explodierten. 2013 wurden in über 30 Ländern insgesamt 1992
Meisterschaften ausgetragen. Zehn Jahre früher waren es erst etwa 30, die auch
alle an demselben Ort stattfanden. Das zweite jährliche Major-Turnier ist die
nur auf Englisch an einem zentralen Ort gespielte Europameisterschaft. Dort
treten die weltbesten Quiz-Spieler, teils Profis wie z. B. Kevin Ashman und Pat
Gibson gegeneinander an. Es gibt, anders als bei der WM, auch Teamwettbewerbe
für Paare und Viererteams (z. B. Nationalmannschaften), aber nie mit mehr als
vier Spielern.
Der Schwerpunkt des Wettkampfquizzens liegt in Nordeuropa, v. a. in
Großbritannien und Belgien, mit Abstrichen auch im Ostseeraum (Skandinavien,
Baltikum) Außerhalb Europas ist es im englischsprachigen Raum/ Commonwealth
verbreitet.
Das Quiz als Gesellschaftsspiel
Viele Gesellschaftsspiele sind als Quiz geplant. Das Quiz als Brettspiel wurde erst gegen Ende der 1980er Jahre populär, als Trivial Pursuit auf den Markt kam. In seinem Sog kamen dann zahlreiche Ableger, deren Spielprinzip sich in etwa glich (meist ein Rundkurs mit zu erfüllenden Aufgaben oder eine zu erklimmende Erfolgsleiter mit zunehmendem Frageschwierigkeitsgrad). Darunter bekannt waren Das große Wissensquiz von Noris, Anno Domini von Abacus, Spiel des Wissens (MB), das ran SAT.1 Fußball-Quiz Super Q und Quizspiele für Kinder und Erwachsene aus allen Bereichen des Lebens.
Mit dem Erfolg der Quizsendungen im Fernsehen kam auch der Mitte der 1990er
Jahre wieder etwas eingeschlafene Quizspielmarkt wieder in Bewegung. Zu vielen
TV-Formaten wurden Brettspielversionen vertrieben, zum Teil mit elektronischer
Medienunterstützung (DVD). Im Zuge der PISA-Diskussion kommen nun wieder
verstärkt Wissens- und Quizspiele für Kinder und Jugendliche auf den Markt, wie
beispielsweise Das Quiz des 20. Jahrhunderts vom Harenberg Verlag. Ein weiteres
Beispiel ist das detaillierte und umfangreich ausgestattete Spiel Bezzerwizzer
von Mattel mit 5000 Fragen aus dem Jahr 2007.
Der Spielreiz bei Quizspielen am Tisch steht und fällt mit der Anzahl der
Fragen. Eine Mindestanzahl von 1500 bis 2000 verschiedenen Fragekärtchen ist
Voraussetzung, um auf die Dauer keine Langeweile aufkommen zu lassen. Eine
ausgewogene Spielrunde mit in etwa gleichem Wissensstand trägt ebenfalls zum
Gelingen einer häuslichen Quizspielrunde bei.
Viele Ratespiele lassen sich auch ohne eine Vorlage und ohne Zubehör aus dem
Spielfachhandel spielen. Dazu zählen Ich sehe was, was du nicht siehst,
Galgenmännchen oder Personenraten. Oft genügen Zettel und Stift (Beispiel:
Galgenmännchen), manchmal ist gar kein Zubehör erforderlich, wie bei Ich sehe
was, was du nicht siehst.