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Kurzgeschichten für Rätsel Freunde


Zwischen zwei Rätseln ist immer Platz für eine gute Kurzgeschichte

  • Für gute Unterhaltung in der Rätsel Pause findest Du hier eine Auswahl an Kurzgeschichten von renommierten Schriftstellerinnen und Schriftstellern.
  • Ob spannende Krimis, fantastische Geschichten oder interessante Reiseberichte - Es ist für jeden etwas dabei.
  • Mit dem Filter kannst Du die Auswahl auf eine Autorin / einen Autor eingrenzen.
  • Viel Spaß beim stöbern und schmökern.
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Mörderisch makellos
von Savelsberg, Claudia
An dem Tag, an dem die Eltern ihr Kind auf den poetischen Namen Laura taufen ließen, ahnten sie vermutlich schon, dass ihre Tochter zu einem außergewöhnlichen Menschen heranwachsen würde. Laura war ein liebes und ausgeglichenes Kind mit heiterem Gemüt. Sie schrie nicht, und sie wurde auch...  
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Adam Urbas
von Wassermann, Jakob
Unter den Aufzeichnungen des kürzlich verstorbenen Reichsgerichtspräsidenten Diesterweg, eines scharfsinnigen und geistreichen Kriminalisten vom Schlage des großen Anselm Feuerbach, befand sich auch die folgende. An einem Oktoberabend, zu später Stunde, kam der Bauer Adam Urbas aus Aha, einem Dorf des...  
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Auf dem Weg zu den Eulenkäfigen
von Dauthendey, Max
Ich habe manchmal darüber nachgedacht, wenn ich Frau Claudia nach Jahren in dieser oder jener Weltstadt wiedersah, womit sich ihre Augen vergleichen ließen. Es machte mich oft in ihrer Nähe unruhig, daß ich keinen Maßstab für ihre Augen fand, und wenn ich aus der Ferne, bei Gesprächen oder in Gedanken,...  
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Bocksäure
von Meyrink, Gustav
Malaga ist wunderschön. Aber heiß. Die Sonne prasselt den ganzen Tag auf die steilen Hügel und reift den Wein, der auf natürlichen Terrassen wächst. In der Ferne auf blauem, stillem Meer die weißen Segel, sie ziehen wie Möwen. Die dicken Mönche dort oben im Kloster...  
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Das Fieber
von Meyrink, Gustav
Alchimist: Wer bist du, trübes Ding im Glase hier, sag an. Der Stoff in der Retorte: #Ater corvus sum.# Es war einmal ein Mann, den verdroß die Welt so sehr, daß er beschloß, im Bette liegen zu bleiben. Jedesmal, wenn er aufwachte, wälzte er sich auf die andere Seite, und so gelang es ihm, jedesmal...  
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Das Flaumvögelchen
von Franzos, Marie
I Ich glaube, ich sehe sie vor mir, wie sie von dannen fuhren. Ganz deutlich sehe ich seinen steifen Zylinder mit der großen geschwungnen Krempe, so wie man sie in den vierziger Jahren trug, seine lichte Weste und seine Halsbinde. Ich sehe auch sein schönes, glattrasiertes Gesicht mit kleinen, kleinen...  
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Das ganze Sein ist flammend Leid
von Meyrink, Gustav
Um sechs Uhr ist es längst dunkel in den Sträflingszellen des Landesgerichtes, denn Kerzen sind dort nicht gestattet, und überdies war es Winterabend neblig und sternenlos. Der Aufseher ging mit dem schweren Schlüsselbund von Tür zu Tür, leuchtete noch einmal durch die kleinen vergitterten Ausschnitte...  
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Das Geheimnis der Kabine 24
von Kabel, Walther
1. Kapitel. Das Fährschiff. Die Kriminalfälle und seltsamen Geschehnisse, die mein Freund Harald Harst dort in Nordland aufklären konnte, gehören mit zu den eigenartigsten und aufregendsten, die er je in Arbeit hatte. – Am 3. Oktober kehrten wir im Auto gegen drei Uhr nachmittags heim. Wir waren beide...  
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Das Giftfläschchen
von Dauthendey, Max
Berlin war ein Feuerbrand von Sonne. Die Dächer der Häuser und die Fenster zitterten vor Junihitze, so wie die Hitzeluft über Steinwüsten zittert. Es war, als heizten die Scharen der Autos mit ihren Benzindämpfen die Straßen, wie fliegende Öfen. Und die Sonne schien an diesem heißen Junitag nicht von...  
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Das Hünengrab
von Franzos, Marie
Es war um die Jahreszeit, wo das Heidekraut rot blüht. Auf der Sandhalde wuchs es in dichten Büscheln. Von niedrigen, baumähnlichen Stämmchen erhoben sich dicht sitzende grüne Zweige mit nadelharten, festen Blättern und kleinen, spät welkenden Blüten. Diese schienen nicht aus dem gewöhnlichen saftreichen...  
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Das Hünengrab
von Siebe, Josephine
In dem Kuhberger Walde, der Oberheudorfs Felder nach Süden und Westen abgrenzte, lag tief innen auf einer Wiese ein mächtiger Steinhaufen. Es war ein seltsam schöner Platz da mitten im Walde, immer lag es wie eine stille Feierlichkeit darüber; eigentlich war es so recht ein Erdenwinkelchen für Leute,...  
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Das Iguanodon
von Dauthendey, Max
In einem überheißen August kam ich über die Alpen durch Tirol an den Gardasee. Ehe man in Torbole oder Riva aussteigt hat der Zug hinter Mori ein ungeheueres, von einem vorzeitlichen Bergsturz verwüstetes Gesteintal durchklettert, darin ein grüner sterbender Seetümpel liegt. Dort an den zackigen Steinblöcken,...  
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Das Lied der triumphierenden Liebe
von Eliasberg, Alexander
MDXLII. Dem Andenken Gustave Flauberts. Wage du zu irren und zu träumen. Schiller. Folgendes las ich in einer alten italienischen Handschrift: I. Um die Mitte des XVI. Jahrhunderts lebten in Ferrara (das damals unter dem Szepter seiner prachtliebenden Herzöge, der Beschützer der Künste...  
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Das Los des Elenden
von Eliasberg, Alexander
Vom Tiger zum Haken Ich bin der Tiger der alten, von Asche verschütteten, steinernen Stadt, auf Gottes Geheiß geboren und nach dem Zeugnis König Davids zur Geduld verurteilt: Ich bin vor der Zeit, in die Zeit und für die Zeit. Ich lag träg und lässig in der Allee des Petersburger Sommergartens und betrachtete...  
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Das Mädchen vom Moorhof
von Lagerlöf, Selma
1 Es ist in einem Thingsaal, weit draußen auf dem Lande. Am Richtertisch, hoch oben im Saal, sitzt der Richter, ein großer, stark gebauter Mann mit breitem, grobgeschnittenem Gesicht. Schon mehrere Stunden lang hat er einen Fall nach dem andern entschieden, und schließlich ist etwas wie Überdruß und...  
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Das Opfer
von Eliasberg, Alexander
1 Jeder, der das alte Suchotinsche Gut »Gottessegen« auch nur einmal besucht hat, wird es mit gutem Gewissen loben können. Nicht zum Spott trug es von alters her seinen Namen, und einen besseren könnte man, soviel man auch klügelte, gar nicht finden: es gab zwar in seinen Gärten keine Weintrauben, auch...  
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Das zornmütige Annchen
von Siebe, Josephine
»Was ist immer munter, geht bei Tag und Nacht und wird von allen gern gelitten?« Dieses Rätsel gab einmal Schuster Pechdraht etlichen Buben und Mädeln auf, und selbst die, die eigentlich keine guten Rater waren, riefen gleich: »Unser Dorfbrunnen.« Schulzens Jakob fügte ganz hochmütig hinzu: »Solche...  
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Der den Teufel rief
von Eliasberg, Alexander
1 Das alte Wersenewsche Haus ist in aller Munde. In Krutowrag ist es nicht geheuer. Viel Interessantes und natürlich auch viel Gruseliges erzählte man sich über das alte Haus. Sergej Sergejewitsch Wersenew selbst ist allerdings nicht sehr gesprächig: auch kümmert er sich wenig um solche Dinge. Aber...  
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Der erste im ersten Jahr des zwanzigsten Jahrhunderts
von Lagerlöf, Selma
Es war am Neujahrsmorgen des Jahres 1900. Die Uhr zeigte fast die neunte Stunde, aber im Kirchspiel Svartsjö in Wermland war es noch beinah ganz dunkel. Die Sonne war noch nicht über die langgestreckten niedrigen Waldfirste emporgestiegen. Gerade als die Glocke schlug, öffnete sich die Tür zum Pfarrhofe,...  
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Der Geliebte
von Baum, Oskar
Der schweigsame kleine Pope schritt mit der Laterne voraus und bezeichnete dem »Herrn Unteroffizier«, der ihm offenbar durch seine Kenntnis des Russischen eine furchtsame, tiefe Ergebenheit abnötigte, die Häuser, deren Bewohner geflüchtet oder die schon von den Russen nach Leinen- und sonstigem Verbandzeug...  
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Der große Irrgarten
von Schmidt, Otto Ernst
Kommt mit in meinen Blumen-, Irr- und Wundergarten! Er ist nicht größer als meine Handfläche; aber ihr werdet euch wundern. Ein Leben könnt ihr damit verbringen, durch seine Gänge, Lauben, Grotten und Gebüsche zu wandeln. Tretet ein! * * * * * Als unsere Aelteste eben...  
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Der Hund
von Eliasberg, Alexander
»Wenn man die Möglichkeit des Übernatürlichen, die Möglichkeit seines Hineinspielens in das wirkliche Leben zugeben soll, so gestatten Sie die Frage, welche Rolle soll dann noch der gesunde Menschenverstand spielen?« verkündete Anton Stepanowitsch und kreuzte seine Hände über dem Magen. Anton Stepanowitsch...  
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Der Luftballon
von Lagerlöf, Selma
Vater und die Knaben sitzen an einem regnerischen Oktoberabend in einem Kupee dritter Klasse, auf der Fahrt nach Stockholm. Vater ist auf seiner Bank allein. Die Knaben sitzen ihm gegenüber, eng aneinander geschmiegt, und lesen einen Roman von Jules Verne, der den Titel führt: Sechs Wochen im Luftballon....  
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Der Roman einer Fischersfrau
von Franzos, Marie
Am äußersten Ende des kleinen Fischerdorfes stand ein kleines Hüttchen auf einem niedrigen Hügel aus weißem Meersand. Es war nicht so gebaut, daß es in einer Reihe mit den gleichmäßigen, schmucken, regelrechten Häusern stehen konnte, die den breiten grünen Platz umgaben, wo die braunen Fischernetze...  
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Der rätselhafte Gast
von Kabel, Walther
1. Kapitel. Wir waren Ende März nach monatelangem Aufenthalt in Indien wieder heimgekehrt, und Harald hatte sich mit Feuereifer an die Bestellung unseres großen Gemüsegartens herangemacht, hatte der dicken Köchin Mathilde den strikten Befehl erteilt, immer noch auf telephonische oder persönliche Anfrage...  
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Der Spielmann
von Lagerlöf, Selma
Ein Spielmann geht eines Sonnabends spät nachts mit seiner Fiedel unterm Arme einher. Er ist sehr munter und fröhlich, denn er kommt von einem Feste, wo er mit seinem Spiel alt und jung zum Tanzen verlockt hat. Wie er nun so geht, denkt er just daran, wie niemand sich stille halten konnte, solange sein...  
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Der Stern über dem Walde
von Zweig, Stefan
Franz Carl Ginzkey in herzlicher Gesinnung Einmal, als sich der schlanke und sehr soignierte Kellner François beim Servieren über die Schulter der schönen polnischen Gräfin Ostrowska herabneigte, geschah etwas Seltsames. Nur eine Sekunde währte es und war kein Zucken und kein Erschrecken,...  
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Der süße Willy
von Schmidt, Otto Ernst
Es war an einem Sonntag; denn der süße Willy sollte ein Sonntagskind werden. Der welthistorische Moment seiner Geburt war auf eine Minute vor zwölf Uhr mittags festgesetzt. Aber schon seit acht Uhr morgens waren im Schlafraum der Mutter außer der Hebamme, der Wärterin und der Amme sieben zukünftige...  
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Der tolle Junker
von Arnold, Hans
»Sie haben mich gezwungen zu einem ehrlichen Mann.« Die zu ebener Erde belegene Weinstube von Gerhold war heute schon fast leer und nur eine einzige Gruppe nahe dem Fenster schien ausharren zu wollen, bis der Herbstmorgen dämmerte. Drei oder vier Herren saßen bei einigen Flaschen Wein in lebhaftem...  
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Der unbekannte Gast
von Wassermann, Jakob
An die Pforte dieses Werkes, das der Verfasser nicht ohne verantwortungsvolles Zagen unternimmt, sei eine Geschichte von hinübergreifender Beziehung gestellt, weniger in sich selber ruhend als sonst Geschichten schlechthin, doch mit nichten Brevier oder Verkündigung, nur Brücke, nur Weiser, und so auch...  
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Der unsichtbare Kaspar
von Siebe, Josephine
(Ein Märchen.) Oben bei Berenbach, ein bißchen weiter in den Wald hinauf, stand, wie ihr wißt, vor Zeiten eine Burg. Jetzt ist nur noch ein kümmerliches Mauerrestchen davon da, früher aber war es eine stattliche Burg. Sie gehörte einem reichen Grafen, der rings im Lande noch viele Schlösser besaß....  
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Der violette Tod
von Meyrink, Gustav
Der Tibetaner schwieg. Die magere Gestalt stand noch eine Zeitlang aufrecht und unbeweglich, dann verschwand sie im Dschungel. Sir Roger Thornton starrte ins Feuer: Wenn er kein Sannyasin kein Büßer gewesen wäre, der Tibetaner, der überdies nach Benares wallfahrtete, so hätte er ihm natürlich kein...  
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Der Wechselbalg
von Lagerlöf, Selma
Die Trollin kam durch den Wald geschlichen, ihr Junges hatte sie in einer Rindenbutte, die sie auf dem Rücken trug. Es war groß und häßlich, mit Haaren wie Borsten, nadelscharfen Zähnen und einer Kralle am kleinen Finger; aber die Trollin glaubte natürlich, daß es gar kein schöneres Kind geben könne....  
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Die Feuersbrunst
von Eliasberg, Alexander
Die Weiße Fjokla, die Wahrsagerin und Hexe, gebar an einem durchdringend kalten Herbstmorgen eine schwarze geflügelte Maus, und jedermann erkannte im Neugeborenen des Teufels Kind. Jermil, der stumme und lahme Sohn der Alten, verscharrte den Unrat bei der Müllgrube und erhängte sich gleich darauf. In...  
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Die Geisterhand
von Franzos, Marie
Gerade als es ein Uhr schlug, kam jemand und klingelte an der Glocke des Doktors. Das erste Läuten hatte keinen Erfolg, aber als das zweite und dritte Läuten verrieten, daß es unerschütterlicher Ernst war, kam Doktors Karin durch die Küchentür, um zu sehen, was es gebe. Und als Karin eine Weile unterhandelt...  
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Die Grabschrift
von Franzos, Marie
Heute beachtet gewiß keine Menschenseele das kleine Kreuzlein, das in einer Ecke des Svartsjöer Friedhofs steht. Heute gehen alle Kirchenbesucher daran vorbei, ohne einen Blick darauf zu werfen. Und es ist ja nicht wunderlich, daß keiner es bemerkt. Es ist so niedrig, daß Klee und Glockenblumen ihm...  
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Die Hosentaschen des Erasmus
von Schmidt, Otto Ernst
Erasmus ist nämlich mein Sohn. Ich schicke voraus, daß er gesund und normal gestaltet ist. Aber in bekleidetem Zustande zeigt er von Zeit zu Zeit an den Oberschenkeln unförmliche, bedrohlich anwachsende Wülste. Wenn diese eine gewisse Ausdehnung erreicht haben, pflegt meine Frau sehr vergnügt zu mir...  
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Die Kurzsichtige und der Komet
von Dauthendey, Max
Es war in einem Winter, als die Astronomen von Europa einen bisher unbekannt gewesenen kleinen Kometen entdeckt hatten, der kurz nach Sonnenuntergang am Abendhimmel mit bloßen Augen zu sehen sein sollte, später in der Nacht aber hinterm Horizont verschwand. In jenem Winter sah man täglich um die fünfte...  
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Die Legende vom Vogelnest
von Franzos, Marie
Hatto, der Eremit, stand in der Einöde und betete zu Gott. Es stürmte, und sein langer Bart und sein zottiges Haar flatterte um ihn, so wie die windgepeitschten Grasbüschel die Zinnen einer alten Ruine umflattern. Doch er strich sich nicht das Haar aus den Augen, noch steckte er den Bart in den Gürtel,...  
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Die Legende von der Christrose
von Lagerlöf, Selma
Die Räubermutter, die in der Räuberhöhle oben im Göinger Walde hauste, hatte sich eines Tages auf einen Bettelzug in das Flachland hinunter begeben. Der Räubervater selbst war ein friedloser Mann und durfte den Wald nicht verlassen, sondern mußte sich damit begnügen, den Wegfahrenden aufzulauern, die...  
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Die Liebe der Erika Ewald
von Zweig, Stefan
Camill Hoffmann in inniger Freundschaft ...... Aber das ist die Geschichte aller jungen Mädchen, dieser sanften Dulderinnen. Sie sagen nie, daß sie leiden. Die Frauen sind zum Dulden geschaffen. Es ist gewiß so ihr Schicksal, sie erfahren es früh und sind darüber...  
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Die Liebesgabe
von Dahlke, Paul
Ich wundere mich oft, weshalb die Menschen sich Märchen erzählen. Die Wirklichkeit ist das wunderlichste aller Märchen. Wie plump sind die Märchen der Märchenwelt gegenüber dem Märchen »Wirklichkeit«. Ich, das Kind des Garda-Sees, mit dem ich verwachsen war im guten wie im bösen, sitze...  
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Die Marienbader Kur
von Schmidt, Otto Ernst
Meine Freunde haben es verschuldet. Sie haben mich so lange gereizt. »Eduard, du wirst zu stark, Eduard!« sagten sie täglich zu mir; die Gefühlloseren sagten: »zu dick«, die Gemütsrohen: »zu fett«. Ich leugnete das energisch; aber sie mußten sich heimlich verschworen haben; denn sie sagten es alle....  
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Die Rache bleibt nicht aus
von Franzos, Marie
Es war ein langes und recht breites Tal. An seiner einen Seite erhob sich eine Reihe zackiger Küstenberge, an der andern ein gleichmäßig hoher Kamm, den dichter Wald deckte. Unten im Tale stand eine Kirche, und rings um sie her war eine weite, offne Gegend, in der aller Wald ausgerodet war. Es war an...  
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Die Urne von St Gingolph
von Meyrink, Gustav
Von St. Gingolph eine halbe Wegstunde hinter den Hügeln liegt ein uralter Park, verwildert und einsam auf keiner Karte vermerkt. Vor Jahrhunderten schon mag das Schloß, das einst in seiner Mitte stand, zerfallen sein; Reste weißer Grundmauern kaum bis zur Kniehöhe eines Mannes ragen verloren aus...  
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Die Vogelfreien
von Franzos, Marie
Ein Bauer, der einen Mönch ermordet hatte, floh in den Wald und wurde geächtet. In der Wildnis fand er einen andern friedlosen Mann, einen Fischer von den äußersten Schären, der beschuldigt war, ein Heringsnetz gestohlen zu haben. Diese beiden taten sich zusammen, wohnten in einer Erdhöhle, legten Fallen,...  
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Die Wanderung
von Zweig, Stefan
E. M. Lilien dem Künstler und dem Freunde Dunkle Gerüchte waren durch das Land gezogen und seltsame Worte, als sollte die Zeit sich erfüllt haben und der Messias nahe sein. Immer häufiger kamen Männer von Jerusalem zu den kleineren Orten Judäas und erzählten von Zeichen und Wundern, die...  
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Die Wunder des Lebens
von Zweig, Stefan
Hans Müller dem lieben Freunde Die graue Nebelfahne hatte sich tief über Antwerpen gesenkt und hüllte die Stadt ganz in ihr dichtes, drückendes Tuch. Die Häuser verflossen bald in einem feinen Rauch, und die Straßen führten ins Ungewisse: über ihnen aber ging wie ein Wort Gottes aus den...  
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Die Ziege
von Schmidt, Otto Ernst
Die Sache begann sehr harmlos. Als ich vor Jahren einmal mit Roswithen spazieren ging, fragte sie mich: »Vater, magst du gern Ziegen leiden?« Ich kann eigentlich nicht behaupten, daß ich die Reize der Ziegen überwältigend finde; es sind ja auch nicht gerade die schönsten und liebenswürdigsten Damen,...  
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Drei Begegnungen
von Eliasberg, Alexander
Passa quei´ colli e vieni allegramente, Non ti curar di tanta compagnia Vieni, pensando a me segretamente Ch´io t´accompagna per tutta la via. I. Vor Jahren jagte ich mit besonderer Vorliebe in der Nähe des Kirchdorfes Glinnoje, das etwa zwanzig Werst von meinem Gute entfernt liegt....  
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Ein Fastnachtsscherz
von Siebe, Josephine
Für die Kinder von Oberheudorf gibt es mancherlei Feste, die Stadtkinder gar nicht kennen; freilich haben diese dafür auch Vergnügungen und Freuden, von denen die Oberheudorfer kein Tipfelchen besehen. Denen nun war einer der liebsten Tage im Jahre der Fastnachtsdienstag. Potzwetter, ging es da lustig...  
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Ein gefährliches Preisrätsel
von Kabel, Walther
1. Kapitel. Ellen Clinton auf unserer Fährte. Der kleine Pavillon im Ostwinkel des Londoner Hyde-Park, berühmt durch die wundervollen Rhododendronbüsche, die ihn farbenfroh umgeben, war an diesem dunstigen Maitage das Ziel dreier Herren, die aus verschiedener Richtung wie von ungefähr zur selben Zeit...  
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Ein kleiner Held
von Siebe, Josephine
Muhme Lenelies war allzeit eine flinke, fleißige Frau, immer wohlgemut und guter Dinge, und sie pflegte mitunter lachend zu sagen: »Das Kranksein lasse ich gar nicht erst zur Türe hinein!« Aber einmal, Traumfriede war noch nicht allzu lange ihr Pflegesohn, kam doch das Kranksein unversehens zur Türe...  
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Ein Stück Lebensgeschichte
von Lagerlöf, Selma
Es war einmal eine Saga, die wollte erzählt und in die Welt hinausgetragen werden. Dies war ganz natürlich, weil sie wußte, daß sie schon so gut wie fertig war. Viele hatten mitgeholfen, sie durch merkwürdige Taten zu schaffen, andre hatten ihr Teil dadurch beigetragen, daß sie diese Taten immer wieder...  
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Ein Traum
von Eliasberg, Alexander
I. Ich lebte um jene Zeit mit meinem Mütterchen in einer kleinen Seestadt. Ich war eben 17 Jahre alt geworden, meine Mutter war aber noch nicht 35; sie hatte sehr jung geheiratet. Mein Vater starb, als ich gerade 6 Jahre alt war, aber ich konnte mich seiner noch genau erinnern. Mütterchen war eine kleine...  
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Ein Weihnachtsgast
von Franzos, Marie
Einer von denen, die das Kavaliersleben auf Ekeby mitgelebt hatten, war der kleine Ruster, der Noten transponieren und Flöte spielen konnte. Er war von niedriger Herkunft und arm, ohne Heim und ohne Familie. Es brachen schwere Zeiten für ihn an, als die Schar der Kavaliere sich zerstreute. Nun hatte...  
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Ein Wundervogel
von Siebe, Josephine
Wieder einmal war die Zeit der großen Sommerferien gekommen. An einem Sonnabend saßen alle Buben und Mädel, die fleißigen und die faulen, sehr vergnügt und feierlich zum letzten Male in der Klasse. Drei Wochen Ferien lagen vor ihnen, eine lange, wundervolle Zeit! Sämtliche Buben- und Mädelfüße zappelten...  
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Es hat in der Zeitung gestanden
von Siebe, Josephine
»Es ist doch wirklich toll, was alles auf der Welt passiert!« brummte der Oberheudorfer Schulze an einem Sonntagnachmittag und schaute über seine Zeitung weg seine Frau an. »Nä, so was aber auch!« »Was gibt´s denn?« fragte die Bäuerin und hielt im Nähen inne. Der Oberknecht, der gerade seinen Sonntagsstritzel...  
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Finderlohn
von Arnold, Hans
Im Spätsommer des vergangenen Jahres, so erzählte eine mir befreundete Dame, unternahm ich eine kleine Reise nach dem Badeort K... Der Zufall führte mich auf dem Bahnhof mit einer Freundin zusammen, und froh, die etwas einförmige Fahrt durch angenehme Gesellschaft verkürzt zu sehen, bestieg ich dasselbe...  
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Glück muß man haben
von Arnold, Hans
»Und wenn Sie, verehrtester Herr Amtsrath, meiner Werbung nicht durchaus abgeneigt sein sollten, so darf ich wohl die ergebene Bitte aussprechen, die Inlage Ihrer Fräulein Tochter zu übergeben und mir, in freundlicher Rücksichtnahme auf die Verhältnisse, Ihre Antwort womöglich noch im Laufe des heutigen...  
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Golowin
von Wassermann, Jakob
Der halbe Mai war mit der Reise von Tula in den Kaukasus vergangen. Am siebzehnten kam Maria von Krüdener in Kislawodsk an, wo sie Nachrichten von ihrem Gatten zu finden hoffte. Er war bei Ausbruch der Revolution an die englisch-russische Front nach Persien geflüchtet. Seit fünf Monaten hatte sie kein...  
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Gottesfriede
von Lagerlöf, Selma
Es war einmal ein alter Bauernhof, und es war ein Weihnachtsabend mit grauem Himmel, wie vor einem großen Schneefall, und mit scharfem Nordwind. Am Nachmittag war es, gerade um die Zeit, wo alle Leute es eilig hatten, ihre Arbeit zu Ende zu bringen, damit sie dann in der Badehütte baden konnten. Dort...  
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Hausgenossen
von Arnold, Hans
In dem sonnenhellen, saubern Stübchen, das sie nun schon seit zwanzig Jahren bewohnte, saß Fräulein Sabine Krauthoff und strickte, während sie, mit einer Hornbrille auf der Nase, in einem abgegriffenen Buche las, welches sehr weit ab von ihr auf dem Tische lag. Am Fenster blühten, trotz des Winters,...  
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Heim
von Torrund, Jassy
Ruth Hardenberg war auf dem Wege zu ihrer Mutter. Was das für sie bedeutete, hätte niemand von allen, die sie kannten und liebhatten, selbst ihr eigener Vater nicht begriffen. Als kleines Kind hatte man ihr gesagt, ihre Mutter sei tot. Später zerstörte die unbedachte Äußerung irgendeines Bekannten...  
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Helene van Hoeven
von Dahlke, Paul
Frau Lamondt hieß vor ihrer Verheiratung Helene van Hoeven. Sie war in Holland in der Stadt Utrecht geboren. Ihre Großmutter mütterlicherseits aber war eine echte Javanin gewesen, und auch bei Fräulein van Hoeven zeigten sich noch Spuren malayischer Abstammung. Ihre Hautfarbe hatte einen leichten...  
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Himalajafinsternis
von Dauthendey, Max
Das ist der Fluch und zugleich die Wollust des Reisens, daß es dir Orte, die dir vorher in der Unendlichkeit und in der Unerreichbarkeit lagen, endlich und erreichbar macht. Diese Endlichkeit und Erreichbarkeit zieht dir aber geistige Grenzen, die du nie mehr los werden wirst. Wenn sich deine Seele,...  
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Häcksel und die Bergwerkflöhe
von Dauthendey, Max
Häcksel war der Sohn des Finsterer, und der war Bergmann im Annaschacht gewesen. Und Finsterer war der Sohn des Labemann, und der war Bergmann im Annaschacht gewesen. Und Labemann war der Sohn des Flegels, und Flegel war Bergmann im Annaschacht gewesen. Keiner von denen war ehelich geboren. Dieses aber...  
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Il Penseroso
von Dahlke, Paul
In Kolombo lebte ein Mensch namens Wijasingha, der von seinem Vater ein Häuschen und 10000 Rupien geerbt hatte. Damit lebte er, ohne daß man sonderliches von ihm hörte. Der lernte eines Tages das Glück der Liebe kennen, wie die Menschen sagen. Von jeher war sein Herz der Liebe geneigt gewesen. Er...  
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Im Seebade
von Schmidt, Otto Ernst
Fragt eine Hausfrau, was es heißt: eine fünfwöchige Badereise für sieben Menschen vorzubereiten! Eine Art Moltke muß sie sein, der bis auf den letzten Knopf und Kragen einen Feldzug organisiert. Aber alle Sorgen, Berechnungen und Aufregungen solch einer Hausfrau um Koffer und Kasten sind nichts gegen...  
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Jost
von Wassermann, Jakob
Der Gebieter des Himmels ließ sein Donnerwort ergehen, und wie glänzend gefiederte Schwäne im Sturm eilten die gehorsamen Heerscharen vor seinen unvergänglichen Thron. Da erlas der Herr den Erzengel Michael und sprach zu ihm: Ich bin irre am Geschlecht der Menschen. Nie hat solcher Kummer die Erde gefüllt;...  
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Lukardis
von Wassermann, Jakob
Im Verlauf der schleichenden Revolution, von der das russische Reich während des vorletzten Jahrzehnts heimgesucht war, kam es eines Tages zu einem Straßenkampf in Moskau. Den unmittelbaren Anlaß hatte die Verschickung von fünfunddreißig Studenten und Studentinnen gegeben, die das Jubiläum eines verehrten...  
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Mamsell Friederike
von Franzos, Marie
Es war Weihnachtsnacht, eine richtige Weihnachtsnacht. Die Kobolde hoben die Felsblöcke auf hohe Goldsäulen und feierten Mittwinterfest. Die Heinzelmännchen tanzten in neuen roten Mützen um die Weihnachtsgrütze. Alte Götter zogen in grauen Unwettermänteln über das Himmelsgewölbe. Und auf dem Österhaninger...  
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Mutters Bild
von Franzos, Marie
In einem der hundert Häuschen des Fischerdorfes, die einander alle in Größe und Form gleichen, die alle gleich viele Fenster und gleich hohe Schornsteine haben, wohnte der alte Mattßon, der Lotse. In allen Stuben des Fischerdorfes findet man denselben Hausrat, auf allen Fensterbrettern stehen dieselben...  
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Nachtwächter sein ist manchmal schwer
von Siebe, Josephine
In Oberheudorf sagten die Leute wohl manchmal von einem, der recht, recht gut schläft: Er schläft so fest wie Hans Rumps. Darüber war dann allemal Hans Rumps, der Nachtwächter, sehr ärgerlich; er wollte das nicht gern hören, weil doch eigentlich ein Nachtwächter wachen und nicht schlafen soll. Aber...  
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Nala, der Schweiger
von Dahlke, Paul
Diese Geschichte fängt an wie ein Märchen: Es war einmal ein Mann, der lebte in der heiligen Stadt Kandy und dazu garnicht weit vom Tempel des heiligen Zahnes. In der Gesetzes-Gasse hatte er einen Laden und ernährte sich schlecht und recht. Als dieser Mann fühlte, daß es mit ihm wohl bald zu Ende...  
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Noch ein Stück Lebensgeschichte
von Lagerlöf, Selma
(Geschrieben zu meinem fünfzigsten Geburtstag) Die erste Prophezeiung Es läßt sich denken, daß es auf dem alten Herrenhof Morbacka am zwanzigsten November des Jahres 1858 recht unruhig zugegangen ist. Ein Kind ist an diesem Tage zu ziemlich später Abendstunde geboren worden, und so etwas bringt ja immer...  
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Nächtliche Schaufenster
von Dauthendey, Max
Wenn ich spät nach Mitternacht in der Potsdamerstraße nach Hause ging, eilte ich mich meistens nicht sehr, denn die Nachtluft kam mir erfrischend entgegen. Sie war wie ein Wanderer, der aus Grenzwäldern über Flüsse und Seen herkam und über Berlin hinschritt. Und während ich von einer Laterne zur andern...  
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Onkel Ruben
von Franzos, Marie
Es war einmal vor nun bald achtzig Jahren ein kleiner Junge, der auf dem Marktplatz mit seinem Kreisel spielte. Der kleine Junge hieß Ruben. Er war nicht mehr als drei Jahre, aber er schwenkte seine kleine Peitsche so tapfer als nur irgendeiner und ließ das Kreisel schnurren, daß es eine wahre Freude...  
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Peter Nord und Frau Fastenzeit
von Franzos, Marie
I So traulich wie ein Heim steht das kleine Städtchen vor mir. Es ist so klein, daß ich alle seine Winkel und Ecken kennen lernen, mit jedem Kinde gut Freund werden und alle Hunde beim Namen rufen konnte. Wer über die Straße ging, wußte, bei welchem Fenster er den Blick aufschlagen mußte, um ein schönes...  
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Petuschok
von Eliasberg, Alexander
1 Eine Kuh fraß am Eliastage dem Petka ein Fünfzehnkopekenstück auf. Als die Großmutter von der Abendmesse heimgekommen war, hatte sie vor dem Schlafengehen dem Knaben eine silberne Münze, ein Fünfzehnkopekenstück, zum Vernaschen geschenkt. Am Tage des heiligen Elias schreitet eine Prozession aus dem...  
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Prinzessin Mymra
von Eliasberg, Alexander
1 Schön hat es Atja in Kljutschi gehabt: so schön, daß er, wenn die Erinnerung daran auch nur in einem winzigen Stückchen durch sein Gedächtnis huscht, sofort alles übrige, alles, was ihn jetzt umgibt, vergißt; der Alte Newski, wo er mit seinen Eltern wohnt, das Gymnasium mit den Aufgaben, Zensuren...  
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Reors Geschichte
von Franzos, Marie
War da ein Mann, der hieß Reor. Er war aus Fuglekärr im Kirchspiel Svarteborg und galt für den besten Schützen der Gegend. Er wurde getauft, als König Olof die alte Lehre in Viken ausrottete, und war fortab ein eifriger Christ. Er war von freier Geburt, aber arm, schön, aber nicht hochgewachsen, stark,...  
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Römerblut
von Franzos, Marie
Wenn ihr in Rom gewesen seid, so sind euch gewiß die kleinen Landgüter vor der Stadtmauer aufgefallen. Man hat ein paar Hufen Land, auf denen man Artischocken, Erbsen und Blumenkohl zieht, je nach der Jahreszeit. Man hat ein paar niedrige, strohbedeckte Wohnhäuser, einen niedrigen Eselstall, einen großen...  
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Sanofa
von Eliasberg, Alexander
1 Schön ist es in Batyjewo ein lustiges Dorf ist´s! Von allem hat man genug: viel Wald ringsum, und der Fluß ist gleich in der Nähe. Im Flusse gibt´s so viel Fische, daß man sie gar nicht alle fangen kann, und im Walde Wild alles ist da, was man nur haben will. Nur eines ist unheimlich: man kann da...  
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Schauspieler sind da
von Siebe, Josephine
»Was ist denn das?« fragte Schnipfelbauers Fritz, als er an einem Maitag so geschwind aus der Schule herauskam, wie er nie hineinlief. Das Herauskommen war dem Fritz nämlich das Angenehmste von der ganzen Schulgeschichte. Er riß seine Augen so weit auf, als müßten durchaus ein paar Suppenteller daraus...  
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Suriyagodas Erwachen
von Dahlke, Paul
Wie der Mönch Suriyagoda in weltlichem Stande geheißen habe, ehe er in den Orden des Erhabenen getreten war, dessen wußte sich niemand mehr zu entsinnen. So lange lebte er schon im Orden. Auch über sein Alter wußte niemand etwas sicheres. Kopf und Gesicht trug er stets glatt geschoren, auch seine...  
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Traumfriedes Glück
von Siebe, Josephine
Eines schönen Tages, als sich der Sommer gerade wieder in vollem Behagen in seinem Reich umsah, erblickte er plötzlich den Herbst, der in seinem rotgoldenen Prachtkleid einhergewandert kam. Schnell küßte da der Sommer noch einmal seine Lieblinge, die Rosen, daß sie wieder aufblühten wie im Juni, und...  
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Und doch
von Arnold, Hans
I. Er hielt die Hausthür einen Augenblick in der Hand, als überlege er, ob er sie, seinen Gefühlen gemäß, donnernd zuwerfen und der Undankbaren da oben eine Art von zornigem Abschiedsgruß senden solle aber die Vernunft siegte doch die Thür wurde mit keiner ungewöhnlichen Kraftanstrengung geschlossen...  
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Ungnad
von Wassermann, Jakob
Länger als zwölf Jahre dauerte nun die Liaison zwischen Erasmus Ungnad und Gräfin Marietta Giese, und Georg Ulrich Castellanis boshafte Bemerkung, es sei bald an der Zeit, sie in die Galerie berühmter Liebespaare einzureihen, zeigte zum mindesten den Grad der Verwunderung unter manchen Freunden an,...  
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Unser gemeinsamer Mann
von Torrund, Jassy
Zwischen Riva und Bozen war´s. Im August. Daß es außerdem noch glühend heiß war, brauche ich bei dieser Ort- und Zeitangabe kaum noch hinzuzufügen, es versteht sich von selbst. Wir saßen zu sechsen im Coupé, hatten die Vorhänge dicht zusammengezogen, weil unsere glanzmüden Augen nicht mehr imstande...  
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Unter den Kletterrosen
von Franzos, Marie
Ich wollte, daß die Blicke der Menschen, unter denen ich meinen Sommer verlebt habe, auf diese Zeilen fielen. Jetzt, wo Kälte und dunkle Nächte gekommen sind, möchte ich ihre Gedanken zu der hellen warmen Jahreszeit zurückführen. Vor allem möchte ich sie an die Kletterrosen erinnern, die die Veranda...  
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Unwahrscheinliches Gerücht vom Ende eines Volksmanns
von Baum, Oskar
Ein blauer Sommertag lag über dem stillen Dorf. In den Feldern draußen klangen die Sicheln und Sensen und rauschten in den Halmen zu den Reden der Weiber. Von einigen ganz nahen hörte man es bis auf den Platz vor der Kirche. Der Pfarrer las heute die Messe fast nur für den Küster und war vielleicht...  
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Valmikas Hängen
von Dahlke, Paul
Diese Geschichte heißt auch »das Stundenglas«. Denn wie dieses mit der Breite einsetzt und die Spitze in der Mitte hat, so pflegten die Alten, wenn sie der Jugend diese Geschichte erzählten, mit der Breite einzusetzen und zum Anfang zuzuspitzen; und zwar so: »So war nun die junge...  
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Visionen
von Eliasberg, Alexander
(Eine Phantasie) Und der Zauber ist im Nu zerronnen, Und das Wirkliche erfüllt die Seele. A. Feth I. Ich konnte lange nicht einschlafen und wälzte mich unaufhörlich von der einen Seite auf die andere. »Hole doch der Teufel das blöde Tischrücken,« dachte ich, »das greift nur die Nerven an...  
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Vorsicht, Gespenster
von Siebe, Josephine
Wenn in Oberheudorf Heine Peterle und Schulzens Jakob einmal fünf Minuten miteinander vernünftig sprachen, dann kam sicher eine Dummheit heraus. Waren gar noch Schnipfelbauers Fritz und Anton Friedlich dabei, dann wurde sicher ein sehr dummer Streich ausgeheckt. Hinterher, wenn die Sache vielleicht...  
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Wenn Landsleute sich begegnen
von Torrund, Jassy
Nie in ihrem ganzen Leben war Leonie Wilten so grenzenlos überrascht und enttäuscht gewesen und dennoch nicht ohne das Gefühl einer leis und heimlich aufzuckenden Freude, wie an jenem Frühlingsabend, wo die Großeltern, von ihrem gewohnten Spaziergang heimkehrend, ihr den ins Haus geschneiten Gast...  
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Wir wollen die Bahn
von Siebe, Josephine
Wer in Oberheudorf eine Reise tun wollte, der mußte erst zwei oder drei Stunden laufen, je nachdem er lange oder kurze, flinke oder müde Beine hatte, um die Bahnstation zu erreichen. Die Erwachsenen fanden das beschwerlich, aber die Kinder entrüsteten sich darüber, als wäre ihnen das Eisenbahnfahren...  
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Zur Stunde der Maus
von Dauthendey, Max
In einer Stadt der Provinz hatte ein Südfrüchtenhändler einen Laden eingerichtet, der sich über einem tiefen Keller befand, zu welchem eine Falltüre hinunterführte. Aus diesem Keller kamen jede Nacht die Mäuse in Scharen in die Südfrüchtenhandlung herauf. Sie nagten dort die schönen, in Seidenpapier...  
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Zwei Reiter am Meer
von Dauthendey, Max
Einige Gäste erhoben sich und verabschiedeten sich von der in Trauer gekleideten Hausfrau und vom Hausherrn, der die Abschiednehmenden durch die Diele zum Vorzimmer begleitete. Ein Herr und ich waren allein die Letzten in dem großen Bibliothekzimmer, wo wir nach dem Abendessen, zu dem wir geladen gewesen,...  
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